Hebammen-Tipps: Mit Baby gut durch den Herbst

GASTBLOG von Hebamme Tini Ruthofer

Der Herbst, der Herbst – der Herbst ist da!

Freust Du dich auch so sehr über den Herbst? Endlich ist es etwas kühler und die Natur glänzt in ihrer ganzen Farbenpracht! Mit Kindern oder einem Baby kann der Herbst ganz besonders toll und bunt sein! Dennoch hat er auch seine Schattenseiten. Der Herbst bringt so manche Schnupfennase, Halskratzen oder auch Husten mit sich. Eine laufende Nase oder eine klassische Verkühlung können sehr unangenehm sein.

Als Hebamme gebe ich dir in diesem Beitrag wertvolle Tipps und empfehle dir bewährte Hausmittel, damit du als Schwangere oder als Mama mit deinem Baby gut gewappnet für diese Jahreszeit bist:

1. Schwangerschaft im Herbst

Eine Verkühlung als Schwangere ist ziemlich lästig. Nicht nur, weil es anstrengend ist, sondern auch weil kaum Medikamente für schwangere Frauen zugelassen sind. Sogar die sonst so harmlos wirkenden Hals-Lutschtabletten werden nur ungern an Schwangere ausgegeben. Wie gut, dass wir Hebammen einige alte Erkältungsrezepte und bewährte Hausmittel für Dich parat haben:

Um generell dein Immunsystem zu stärken, empfiehlt es sich reichlich Vitamin C, Selen und Zink zu sich zu nehmen. Einerseits kannst Du Vitamin C über die Nahrung aufnehmen – Obst und Gemüse sollten auf deinem täglichen Speiseplan stehen. Solltest du kein Obst- oder Gemüse-Fan sein, sind auch Nahrungsergänzungsmittel und Vitamin-Präparate eine Möglichkeit, das Immunsystem ein bisschen zu „boosten“. Dazu gibt es in Apotheken reichlich Angebote.

Zusätzlich solltest du täglich noch regelmäßige Spaziergänge im Grünen machen, damit du ausreichend Sauerstoff bekommst. Die Luft tut Dir und dem kleinen Bauchbewohner sicherlich gut! Ein Vernebler sorgt für ein gutes Raumklima und ausreichend Luftfeuchtigkeit, sodass die Schleimhäute nicht austrocknen.

Ein gut bewährtes Mittel bei Erkältungen ist Ingwer. Vom Verzehr von Ingwer (in großen Mengen) wird jedoch aufgrund der wehenanregenden Wirkung ca. ab der 25. Schwangerschaftswoche abgeraten. Mit Maß und Ziel bei einer risikolosen Schwangerschaft (z.B. im Tee oder der Suppe) genossen, ist Ingwer aber großartig für Dein Immunsystem. Vielleicht gemeinsam mit Zitrone und Honig als Tee?

Erkältungsbäder mit Meersalz, Thymian oder Fichtenwipfeln können helfen, eine beginnende Erkältung abzufangen. Achte hier bitte auf die richtige Dosierung: als Schwangere reichen oft 1-2 Tropfen eines ätherischen Öls im Bad aus. Erkältungsbad-Mischungen speziell für Schwangere findest du in Hebammen-Shops oder anderen Naturkosmetik-Geschäften. Schau dazu mal im Internet, wo es einen Shop in Deiner Nähe gibt oder frag Deine Hebamme.

2. Mit Baby gut durch den Herbst: Schnupfennäschen

Auch hier können Erkältungsbad-Mischungen Wunder bewirken – wichtig ist, auf das Alter des Kindes und auf eine angepasste Dosierung zu achten. Generell muss man bei der Anwendung von ätherischen Ölen bei Säuglingen vorsichtig sein, da es bei der Anwendung bestimmter Aromastoffen (z.B Kampfer) zum sogenannten „Kratschmer Reflex“ (Atemstillstand) kommen kann. Lasst euch also hierzu konkret beraten.

Generell gilt bei Babys, dass sie durch Deine Muttermilch ausreichend vor Erkrankungen geschützt werden. Sie erhalten Antikörper über die Muttermilch. Damit Dein Baby oder Kleinkind auch sonst fit bleibt, solltest Du nun freilich auf wärmere Kleidung umsteigen. Auch Nachts wird es nun auch langsam Zeit von Kurzarmbody und Sommerschlafsack umzusteigen auf langärmelige und kuscheligere Kleidung. Möglicherweise hältst Du bereits Ausschau nach einem Winterschlafsack? Tagsüber wird bereits ein Innensack für den Kinderwagen oder eine Tragejacke oberhalb des Tragetuchs nötig sein. Die Temperatur deines Babys kontrollierst Du am besten durch das Erfühlen im Nacken.

Besonders der Kopf sollte jetzt gut bedeckt werden – hier verlieren Babys die meiste Wärme. Für kalte Tage empfehlen sich Häubchen z.B. aus Merino-Wolle. Strumpfhosen/Leggings und Socken dürfen nun auch nicht fehlen. Generell gilt: Eine Schicht mehr als ein Erwachsener sollte dein Baby tragen.

Wichtig im Winter ist auch, eine geeignete Kälteschutzcreme für die zarte Baby-Gesichtshaut zu verwenden. Praktisch ist daran außerdem, dass Du dir auch gleich deine von der Kälte spröden Kinderwagen-Hände einreiben kannst. Die Fettschicht hält dein Baby im Gesicht warm und schützt es gut.

Ist dein Baby tatsächlich einmal krank und fiebert, so empfiehlt es sich, eine Arztpraxis aufzusuchen und die Anweisungen zu beachten. Zusätzlich wirken Husten-Thymian-Wickel, Zitronen-Wickel bei Halsweh, wärmende Zwiebelwickel oder fiebersenkende Topfenauflagen Wunder. Ich habe für euch in alten Hebammenbüchern nachgeschlagen, was man bei kleinen Kindern (ab dem 1. Geburtstag, davor immer in Rücksprache mit Fachpersonal) zusätzlich an Hausmitteln zur Förderung des Genesungsprozesses anwenden kann:

3. Thymian-Brust-Husten-Wickel

1 gestrichener Esslöffel Thymian (getrocknet oder frisch) wird mit 1 Liter kochendem Wasser aufgegossen und für einige Minuten stehen gelassen. Danach ein Tuch in den Topf legen. Das Tuch so gut wie möglich auswringen und etwas an der Luft abkühlen lassen. Das Tuch kommt direkt auf die nackte Kinderbrust und wird zusätzlich mit einer warmen Wolldecke abgedeckt – ACHTUNG, VERBRÜHUNGSGEFAHR!!!! Bitte immer zuerst testen, ob die Temperatur für das Kind angenehm ist. Anschließend wird das Kind mit mehreren Schichten zugedeckt.

4. Zitronen-Halsweh-Wickel

Ich empfehle dazu 2 große Zitronen auszupressen und den Saft in einem Topf zu erwärmen (darf nicht kochen bzw. zu heiß werden – Verbrühungsgefahr). Ein feucht-warmes Tuch mit einigen Tropfen vom Zitronensaft begießen. Dann das Tuch auf den Kinderhals legen und gut zudecken. Sollte es zu Hautirritationen kommen, den Wickel wieder entfernen und die betroffenen Hautstellen mit Wasser reinigen.

5. Zwiebel-Sackerl

Ein Geschirrtuch mit gehackten Zwiebeln befüllen, zu einem kleinen Beutel verschließen und im Kinderzimmer mit einigem Abstand zum Kind aufhängen (etwa 1 Meter). Zwiebel wirkt stark gegen Entzündungen und antibakteriell. Meist erwachen die Kinder am nächsten Morgen bereits viel fitter als noch am Tag zuvor. (Tipp: funktioniert auch bei Erwachsenen wunderbar)

Ich hoffe, mit meinen kleinen Hebammen-Tipps kommst Du gut und fit durch den Herbst! Bleib gesund und lass es Dir in dieser kuscheligen Zeit gut gehen. Ich freue mich, wenn Du beim nächsten Blog-Eintrag wieder vorbeischaust!

Deine Hebamme Tini

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Das ist ein Gastblogbeitrag von Hebamme Tini Ruthofer

Hebamme Tini Ruthofer  möchte Mamas und Papas Informationen rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft vermitteln –  als „Sinnfluenzerin“. Über ihren persönlichen Hebammenblog auf Instagram versorgt sie bereits zahlreiche junge Familien, Frauen, Mütter, Mädchen, werdende Hebammen, Großmütter, etc. mit nützlichen Hebammen- Informationen. Und nun auch hier als regelmäßige Gastbloggerin auf hebammen.at. Instagram: hebamme.tini ++ Facebook: Hebamme Tini – Gut aufgehoben sein  ++  Webseite: www.hebammetiniruthofer.at

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