Die Schwanger­schaft: Woche für Woche

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Hebammen-Betreuung und Vorsorge in der Schwangerschaft

Ich bin schwanger! Mit dieser Erkenntnis beginnt eine aufregende Zeit, die etwa 40 Wochen dauert und mit vielen Veränderungen einhergeht. Schritt für Schritt verändert sich der eigene Körper, Woche für Woche entwickelt sich das ungeborene Kind weiter und gemeinsam mit diesen Veränderungen tauchen viele Fragen auf. Dieser Reisebegleiter bietet Ihnen einen kurzen Überblick über die Meilensteine der Schwangerschaft.

Wie werden Schwangerschaftswochen (=SSW) gezählt?

Schwangerschaftsrechner berechnen den Geburtstermin indem Sie 40 Wochen zum 1. Tag der letzten Regelblutung hinzuzählen. Manche berücksichtigen auch die Dauer des Zyklus.

Die Zählweise der Schwangerschaftswochen beginnt mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung, weil dieser sich leicht ermitteln lässt, während der Zeitpunkt des Eisprungs häufig nicht so klar ist. Dieser findet meist etwa zwei Wochen nach dem ersten Tag der Regelblutung statt. Kommt es zu einer Befruchtung und gelungenen Einnistung des Embryos (so wird das Ungeborene während der ersten Schwangerschaftswochen bezeichnet), so bleibt die Regelblutung zwei Wochen später aus.

Fachexperten, wie Ihre Hebamme, berechnen die Dauer auf den Tag genau:

4+0: bedeutet Sie sind 4 volle Wochen (und 0 Tage) schwanger

4+2: Sie sind 4 Wochen und 2 Tage schwanger oder anders gesagt: in der 5. Schwangerschaftswoche

Während sich Embryonen noch recht gleichförmig entwickeln, schwankt die gesamte Schwangerschaftsdauer von Kind zu Kind: nur wenige Prozent kommen tatsächlich am errechneten Geburtstermin auf die Welt. Die Mehrheit wird zwei Wochen vor oder nach dem berechneten Geburtstermin geboren.

1. Trimester: 1. -12. SSW

Im ersten Drittel der Schwangerschaft erfolgt die Befruchtung und Einnistung des Babys. Es beginnt sich von einer Zellansammlung zu einem kleinen Menschen zu entwickeln. Alle Organe werden angelegt und der Körper der Mutter wird durch das Hormon HCG auf die Schwangerschaft eingestellt, häufig mit den bekannten Folgen: Schwangerschaftsübelkeit, Müdigkeit und Ziehen im Unterbauch.

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Die Regel bleibt aus? Die Brüste sind ungewöhnlich empfindlich? Sie müssen ständig zur Toilette? Viele werdende Mütter bemerken bereits Ende der 4. Woche diese frühen Schwangerschaftsanzeichen und vermuten, dass es in diesem Zyklus geklappt haben könnte.

Was steckt hinter diesen frühen Schwangerschaftszeichen?

Ist es zu einer Befruchtung gekommen, so beginnt Ihr Körper, Hormone zu produzieren, um alles für das heranwachsende Baby vorzubereiten. Besonders wichtig sind die Hormone HCG, Progesteron und Östrogen. Diese führen zu körperlichen Veränderungen, die zu den typischen frühen Schwangerschaftsanzeichen zählen:

  • Häufigerer Harndrang
  • Wachstum, Spannen, Schmerzempfindlichkeit der Brüste
  • Schwangerschaftsübelkeit, Erbrechen
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Leichte Blutung (vgl. Einnistungsblutung bei „Veränderungen beim Baby“)

Alle diese Symptome sind normal, müssen aber nicht auftreten. Während manche Frauen sehr starke Anzeichen haben, spüren andere kaum eine Veränderung. Dies hat keinerlei besondere Aussagekraft, sondern zeigt einfach, wie individuell jede Frau und auch jede Schwangerschaft ist.

Die spannendste Frage für die meisten Frauen in dieser Zeit (und ihre Partner) ist wohl: Bin ich tatsächlich schwanger? Frühestens ab dem Ende der 4. Schwangerschaftswoche lässt sich mittels handelsüblicher Schwangerschaftstests verlässlich das Vorliegen einer Schwangerschaft nachweisen und auch im Ultraschall ist noch wenig zu sehen. Trotzdem spüren Sie wahrscheinlich schon den beginnenden Umbruch in ihrem Körper. Hebammen stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es darum geht, Antworten auf Fragen zu finden, wie: Ist dieses Symptom normal? Auf welche Dinge muss ich in meinem Leben nun achten, um die Entwicklung meines Babys bestmöglich zu unterstützen? Wann soll ich meinem Umfeld sagen, dass ich schwanger bin? Hebammen in Ihrer Umgebung finden Sie beispielsweise unter hebammen.at/hebammensuche.

Wer sich schon sicher und  neugierig auf den errechneten Geburtstermin ist, der kann einen der Schwangerschaftsrechner oder der Geburtsterminrechner online für einen ersten Eindruck verwenden. Die genaue Festlegung erfolgt nach der Ultraschalluntersuchung durch den Frauenarzt. Zur Berechnung der Schwangerschaftswochen finden Sie nähere Infos in der Infobox.

Veränderungen beim Baby:

Seit der Befruchtung haben sich die Zellen schon häufig geteilt und einen kleinen Embryo geformt, der zu Beginn der 4. Schwangerschaftswoche seinen Platz in der Gebärmutter gefunden hat. Bei diesem Prozess, der auch „Einnistung“ genannt wird, verbindet sich der Embryo mit dem Blutkreislauf der Mutter. Dadurch kann es auch zu einer leichten Blutung kommen. Diese ist zwar deutlich geringer und kürzer als eine Regelblutung, wird aber manchmal damit verwechselt.

Die ursprüngliche Kugel aus Zellen hat sich bereits in zwei Teile geteilt: den Embryo, aus dem sich das Kind weiterentwickelt, und jenen Teil, der sich später zum Mutterkuchen (Plazenta) weiterentwickelt, also dem Organ, mit dessen Hilfe das Baby Sauerstoff und Nährstoffe aus Mamas Blut erhält. Bis dieses Organ voll funktionsfähig ist, übernimmt der Dottersack, der beim ersten Ultraschall vielleicht schon sichtbar ist, diese Aufgabe.

Worauf soll ich achten?

In den nächsten Wochen werden alle grundlegenden Organe des Embryos angelegt: Daher können schädigende Einflüsse wie Alkohol, Nikotin, Drogen, bestimmte Medikamente und Strahlung besonders schwerwiegende Auswirkungen haben. Sobald Sie den Verdacht haben, schwanger zu sein, oder am besten schon wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten Sie potentiell gefährdende Verhaltensweisen beenden oder zumindest bestmöglich reduzieren. Nehmen Sie Medikamente ein oder benötigen Sie Untersuchungen oder medizinische Behandlungen, so informieren Sie Ihre ÄrztInnen und Behandelnde auf jeden Fall über das (mögliche) Bestehen einer Schwangerschaft. Ihnen ist unklar, ob ein bestimmtes Verhalten negativ für das Kind sein könnte? Fragen Sie doch Ihre Hebamme – sie wird Ihnen nähere Informationen dazu geben können.

Zum Thema Ernährung ist es wichtig, dass sie nicht doppelt soviel essen (der zusätzliche Energiebedarf im ersten Drittel der Schwangerschaft beträgt nur etwa 100 kcal täglich), sondern besonders ausgeglichen und hochwertig. Seien Sie aber vorsichtig und meiden Sie rohe Tierprodukte, v.a. rohes Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte – diese können Keime enthalten, die für Erwachsene harmlos, für den Embryo möglicherweise aber problematisch sind.

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Die typischen Anfangsbeschwerden gehen weiter:

  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Übelkeit, Unwohlsein, Erbrechen
  • Ziehen im Unterleib
  • Spannen und Schmerzempfindlichkeit der Brüste
  • Häufigerer Harndrang
  • Blähungen, Verstopfung

Außerdem bemerken manche Frauen eine höhere Empfindlichkeit ihres Zahnfleisches:

  • Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen

Grund für diese Veränderungen sind die Schwangerschaftshormone. Das Hormon Progesteron führt zu einer Auflockerung des Zahnfleisches, wodurch es leichter bluten oder sich entzünden kann. Es wäre nun also ein guter Zeitpunkt, Ihren Zahnarzt aufzusuchen und auf besonders gute Zahnhygiene zu achten – immerhin können Entzündungen des Zahnfleisches auch das Frühgeburtsrisiko erhöhen.

Gewichtsabnahme in den ersten Schwangerschaftswochen? Diese tritt aufgrund von Übelkeit und Erbrechen bei vielen Frauen auf. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Die Übelkeit klingt bei den meisten am Ende des ersten Trimesters ab und die Gewichtszunahme beginnt, sobald Sie wieder besser essen können. Achten Sie in den „üblen“ ersten Wochen umso mehr darauf, dass das, was Sie essen, hochwertig ist. Viele vertragen mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt besser, als 2-3 große und können mit ein paar Bissen Brot oder Kräcker noch im Bett das morgendliche Erbrechen vermeiden. Bei übermäßig häufigem Erbrechen, nehmen Sie am besten Kontakt mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Gynäkologen auf. In einzelnen Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt nötig sein, um eine ausreichende Flüssigkeits-und Nährstoffaufnahme sicherzustellen.

Veränderungen beim Baby:

In der 5. -8. Schwangerschaftswoche entwickelt sich Ihr Baby unglaublich weiter – es ist zwar am Ende der 8. Woche immer noch gerade erst etwa 1,5 cm groß und wiegt nur wenige Gramm, aber es hat in dieser Zeit bereits seine Wirbelsäule und Gehirn angelegt und weiterentwickelt. Der noch verhältnismäßig große Kopf zeigt schon Augenlider, Ohrmuscheln und eine Nasenspitze und auch eine kleine Zunge findet sich schon im Mund des Embryos. Seine Organe, darunter Herz, Lunge, Leber, Niere und Gehirn sind angelegt und entwickeln sich Schritt für Schritt weiter. Mit ein bisschen Glück können Sie das Herz im Ultraschall schlagen sehen! Es ist ganz schön flott unterwegs: mit ca. 160 Schlägen/Minute schlägt es deutlich schneller, als Ihr Herz. Außerdem entwickeln sich die Nervenzellen gerade sehr rasch, weshalb gerade jetzt eine ausreichende Versorgung mit Folsäure wichtig ist.

Worauf soll ich achten?

Sollten Sie noch keine auf die Schwangerschaft abgestimmten Nahrungsergänzungsmittel nehmen, so ist es nun ein wichtiger Schritt, auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen zu achten: insbesondere ein entsprechend hoher Folsäurelevel ist in diesen Wochen entscheidend, damit sich die Wirbelsäule Ihres Kindes gut entwickeln kann.

Wurde Ihre Schwangerschaft noch nicht durch Ihren Gynäkologen bestätigt, so ist es an der Zeit: ein Ultraschall ermöglicht nicht nur die Feststellung der Schwangerschaft, sondern auch eine Aussage darüber, ob der Embryo sich auch wie geplant in der Gebärmutterhöhle eingenistet hat, sowie ob es sich um ein Kind handelt oder womöglich um mehr als eines. Außerdem wird kontrolliert, ob das vermutete Schwangerschaftsalter mit der kindlichen Entwicklung übereinstimmt.

Bei der ersten Ultraschalluntersuchung erhalten Sie auch den Eltern-Kind-Pass: dieser ist ein wichtiges Dokument, in dem alle relevanten Daten Ihrer Schwangerschaft, der Geburt und der ersten Lebensjahre Ihres Kindes eingetragen werden. Nehmen Sie ihn immer mit. So erkennen im Falle eines Unfalls alle, dass Sie schwanger sind und Sie und Ihr Kind können optimal versorgt werden. Vergessen Sie nicht, sich rechtzeitig einen Termin für das Hebammenberatungsgespräch in der 18.-22. Schwangerschaftswoche zu organisieren – ein Gespräch, das Platz für Ihre Fragen bietet und in welchem Ihnen noch viele wertvolle Informationen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf auf den Weg mitgegeben werden. HIER Hebamme finden.

Das erste Trimester ist auch die Zeit für eventuell gewünschte pränataldiagnostische Untersuchungen. Hierunter versteht man Untersuchungen wie die Nackendichtemessung in Kombination mit Blutproben, um die Wahrscheinlichkeit einer möglicherweise vorhandenen genetischen Anomalie, wie das Down-Syndrom, festzustellen. Zur genauen Abklärung ist dann bei Verdacht noch eine Zellentnahme beispielsweise im Rahmen einer Fruchtwasserpunktion oder Chorionzottenbiopsie nötig.

Ob Sie pränataldiagnostische Untersuchungen vornehmen lassen, ist eine sehr persönliche Entscheidung, die nur Sie selbst und Ihr Partner treffen können. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld genau über die angebotenen Untersuchungen, ihre Aussagekraft und mögliche Folgeschritte und besprechen Sie die Optionen gemeinsam mit Ihrem Partner.

Wenden Sie sich für genauere Auskünfte beispielsweise an Ihre Hebamme, Ihren Gynäkologen oder Beratungsstellen mit entsprechenden Angeboten.

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Bisherige Symptome können bestehen bleiben oder auch schon nachlassen.  Weitere mögliche Wahrnehmungen können beispielsweise sein:

  • häufiger Harndrang
  • Rückenschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Kurzatmigkeit/Herzklopfen

Durch das zunehmende Wachstum der Gebärmutter kann es sein, dass Sie häufiger das Gefühl haben, zur Toilette zu müssen. Trotzdem ist viel trinken wichtig: immerhin nimmt Ihr Blutvolumen um 35 % zu. Achten Sie darauf mindestens 2l am Tag zu trinken, am besten ungesüßte Getränke!

Besonders gegen Ende des 1. Trimesters und bei viel stehender Tätigkeit merken manche Schwangere aufgrund der wachsenden Gebärmutter und der hormonellen Auflockerung der Beckengelenke auch beginnende Rückenschmerzen. Entsprechend wichtig ist es, schon früh auf eine gerade Haltung zu achten und sich auch in der Schwangerschaft regelmäßig zu bewegen. Sollten Sie an Ihrem Arbeitsplatz viel stehen müssen, machen Sie Ihren Arbeitgeber auf das Mutterschutzgesetz aufmerksam!

Manche Frauen bemerken am Ende des 1. Trimesters bereits eine leichte Gewichtszunahme von 1-2 kg (im Durchschnitt nehmen die meisten Frauen bis zum Ende der Schwangerschaft zwischen 10 und 15 kg zu). Allerdings ist die Gewichtszunahme sehr individuell und auch abhängig von Faktoren wie Ausgangsgewicht oder Ausprägung von Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit. Falls Sie über Ihre Gewichtszunahme besorgt sind, wenden Sie sich am besten an Ihre Hebamme für eine individuelle Beratung. Hauptverantwortlich für die Gewichtszunahme ist das Wachstum der Gebärmutter, die Plazenta, das Fruchtwasser und das zunehmende Brust- und Blutvolumen. Im letzten Trimester legt dann auch das Kind selbst ordentlich an Gewicht zu. So kommt es, dass Sie schon nach der Geburt viele der zusätzlichen Kilos schon wieder los sind.

Da Ihr Kreislauf mehr Blut pumpen muss, kann es sein, dass Sie bei Anstrengung schnell außer Atem kommen oder Herzklopfen verspüren: das ist nicht beunruhigend, aber achten Sie darauf, beim Sport von Höchstleistungen abzusehen – immerhin muss ihr Körper nun schon im Ruhezustand mehr arbeiten und ein kleines Wesen mitversorgen.

Generell ist Sport auch in der Schwangerschaft wichtig und gesund, als Orientierung gilt der Grundsatz, dass Sie während der Sporteinheit noch gut sprechen können sollten. Hören Sie auf Ihren Körper und wählen Sie Bewegung, die Ihnen auch jetzt in der Schwangerschaft gut tut!

Veränderungen beim Baby:

Am Ende der 12. Schwangerschaftswoche ist Ihr Baby schon ein richtiger kleiner Mensch. Sein Herz schlägt kräftig und es kann sich auch bewegen. Es lutscht sogar schon am Daumen und nimmt deutlich mehr wahr: so reagiert es auf äußere Reize wie Licht. Das Ungeborene entwickelt Muskeln und kann Purzelbäume schlagen. Außerdem entsteht ein eigenes Blutbildungssystem in Leber, Milz und Knochenmark. Auch die Genitalien beginnen sich auszuformen – allerdings noch nicht ausreichend, um sie im Ultraschall deutlich unterscheiden zu können. Der Kopf bleibt noch unproportional groß – immerhin wird sich das Gehirn noch viel weiterentwickeln, ist aber bereits sichtbar durch den Hals mit dem Rumpf verbunden. Auf Fingern und Zehen entwickeln sich nun die ersten Nägel und auch die ganz individuellen Hautlinien.

Die Organbildung ist Ende der 12. Schwangerschaftswoche abgeschlossen – eine sehr wichtige Grundlage ist geschaffen!

Worauf soll ich achten:

Ab der 12. Schwangerschaftswoche ist das Fehlgeburtsrisiko bereits sehr gering. Somit bietet es sich an, ab diesem Zeitpunkt die Schwangerschaft auch dem größeren Bekanntenkreis und spätestens jetzt auch dem Arbeitgeber mitzuteilen.

Achten Sie auch jetzt auf eine ausgeglichene, hochwertige Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung.

Die Geburt scheint noch weit weg zu sein – dennoch lohnt es sich, sich jetzt schon Gedanken zu machen. Sie möchten Ihr Baby in den eigenen vier Wänden zur Welt bringen? Oder in einem Geburtshaus willkommen heißen? Oder möchten Sie im Krankenhaus gebären, aber schon wenige Stunden später mit Papa und Kind wieder nach Hause gehen? All dies sind wunderbare Möglichkeiten der Geburt, die jedoch gute Planung und vor allem eine Hebamme erfordern. Viele Hebammen sind schon früh ausgebucht, daher setzten Sie sich möglichst bald mit einer in Verbindung, lernen sie kennen und besprechen das weitere Vorgehen mit ihr!

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Hebammen-Tipp

Sie kennen zwar bereits den errechneten Geburtstermin  – da aber nur wenige Prozent der Kinder tatsächlich diesen Tag als Geburtstag wählen, empfiehlt es sich eher einen „Geburtszeitraum“ ins Auge zu fassen und vor allem bei Verwandtschaft und Bekanntschaft, die gerne mal neugierig ist, 1-2 Wochen dazuzugeben, um – falls das Baby doch später kommt – nicht tägliche Kontrollanrufe beantworten zu müssen.

2. Trimester: 13.-24. SSW

In dieser Phase ist schon alles im Baby angelegt. Die Organe entwickeln sich weiter zu ihrer vollen Funktionsfähigkeit und viele von ihnen nehmen allmählich ihre Funktion auf. Das Baby übt und trainiert fürs Leben außerhalb des Bauches: Schlucken, sich bewegen, Daumen lutschen,…

Außerdem wächst es enorm, die Proportionen seines Körpers verändern sich und es wird immer mehr zu einem richtigen kleinen Menschen. Am Ende dieses Trimesters ist es im Notfall mit optimaler intensivmedizinischer Betreuung sogar schon lebensfähig. Für die Mama ist diese Zeit meist die angenehmste Phase der Schwangerschaft: Die Anfangsbeschwerden klingen ab und die Größe des Bauches nimmt zwar zu, ermöglicht aber noch viele Aktivitäten.

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Das erste Drittel mit den typischen Beschwerden wie Übelkeit, Müdigkeit und häufigem Harndrang ist geschafft! Viele Frauen fühlen sich nun deutlicher wohler – ein optimaler Zeitpunkt, um sich wieder regelmäßiger zu bewegen oder noch einmal eine kleine Reise zu machen.

Folgendes könnte Ihnen nun besonders auffallen:

  • verstärkte Pigmentierung der Haut
  • wachsendes Bäuchlein
  • Heißhunger auf Süßes

Besonders Frauen mit einem dunklen Hauttyp bemerken vielleicht dunkle Flecken an Stirn, Wange oder Hals, ebenso wie ein Dunklerwerden von Muttermalen und der Brustwarzen. Auch die Linie vom Bauchnabel bis zur Schambehaarung kann sich dunkel färben. Diese Auswirkung der Schwangerschaftshormone ist unbedenklich. Achten Sie allerdings auf ausreichend Sonnenschutz!

In den folgenden Wochen wird der Bauch langsam immer deutlicher wachsen und möglicherweise passt die normale Kleidung bald nicht mehr gut. Während manche den Kleiderkasten des Partners plündern oder Second-Hand-Läden durchstöbern, decken sich andere bei den Umstandsmodeabteilungen der Kleidungsgeschäfte ein – egal wie, Hauptsache Sie haben bequeme Kleidung zu tragen. Ein Kleidungsstück ist besonders wichtig: ein passender, ausreichend stützender BH! Ihre Brust hat an Größe zugenommen und ein gutsitzender BH ist entscheidend dafür, dass Sie sich im Alltag und vor allem beim Sport wohlfühlen.

Sie wollen noch mal richtig schön verreisen in der Schwangerschaft? Das zweite Drittel ist dazu der perfekte Zeitpunkt! Viele Frauen fühlen sich nun besonders wohl und voller Energie. Der Bauch ist noch nicht so sehr im Weg und die anfängliche Übelkeit schon abgeklungen. Genießen Sie das gemeinsame Unterwegssein und denken Sie an regelmäßige Pausen. Vor allem bei längeren Auto- oder Flugreisen sollten Sie mindestens alle zwei Stunden einmal ein paar Schritte gehen und dazu ausreichend trinken, um der durch die Schwangerschaftshormone erhöhten Thrombosegefahr entgegenzuwirken.

Viele große und kleine Tipps zu Reisen, Sexualität und Heißhunger in der Schwangerschaft sowie zu zahlreichen anderen Themen erhalten Sie bei Ihrer Hebamme.

Veränderungen beim Baby:

Nachdem im ersten Drittel der Schwangerschaft alle Organe grundlegend angelegt wurden, geht es nun darum, dass der Körper des Babys weiter ausreift, die Feinheiten sich entwickeln und das Baby vor allem an Größe und Gewicht zulegt. Am Ende der 16. Woche ist es ca. 11 cm groß. Die Plazenta hat nun ihre volle Funktion aufgenommen und versorgt das Baby mit allem, was es braucht. Der Fetus (wie das Baby spätestens ab der 13. Woche genannt wird) beginnt schon selbst Sekrete zu produzieren: so bildet die Leber Gallenflüssigkeit, die Bauchspeicheldrüse beginnt Insulin zu produzieren und die Niere Harn, der dann ins Fruchtwasser ausgeschieden wird. Durch Hin- und Herschieben des Fruchtwassers trainiert der Fetus auch die eigene Lungenfunktion. Außerdem ist das Baby schon richtig sportlich: es bewegt Arme und Beine, trainiert seine Muskeln und streckt sich aus. Die Knochen werden härter und die Schädelknochen schützen das sich rasch weiterentwickelnde Hirn. Damit dieses weiterwachsen kann, sind die Schädelknochen noch nicht fest miteinander verwachsen, sondern können sich noch leicht verschieben- das ist auch wichtig, um bei der Geburt gut durchs Becken zu kommen.

Worauf soll ich achten:

Sie möchten gerne einen Geburtsvorbereitungskurs machen? Gute Idee, denn dort erhalten Sie nicht nur nützliche Informationen zur Geburt, sondern Sie treffen auch Frauen/Paare in derselben Lebenssituation, erhalten einen Einblick in mögliche Geburtskliniken der Umgebung und meist auch die Möglichkeit zu einer Kreißzimmerführung. Das erleichtert die Entscheidung, wo und mit welcher Begleitperson man die Geburt erleben möchte. Auch wenn der Geburtsvorbereitungskurs erst in ein paar Wochen richtig relevant für Sie wird, sollten Sie nun schon einmal herausfinden, welches Angebot für Sie und Ihren Partner passend wäre und sich rechtzeitig anmelden!

Noch keine Hebamme? Dann nichts wie ab zur [Hebammensuche]. Obwohl für Sie die Geburt und die ersten Wochen mit dem Baby noch weit weg zu sein scheinen, ist es doch wichtig, schon jetzt eine Hebamme für die Hausgeburt beziehungsweise die Zeit nach der Geburt/ Entlassung aus dem Krankenhaus/Geburtshaus zu organisieren.  Viele Hebammen haben begrenzte Kapazitäten und sind über Monate hinweg ausgebucht. Also, nutzen Sie die Chance und machen Sie gleich mal einen Termin zum Kennenlernen aus – vielleicht in Kombination mit dem Hebammenberatungsgespräch im Eltern-Kind-Pass? (18.-22. Schwangerschaftswoche)

Wollen Sie das Geschlecht Ihres Kindes wissen? Falls Sie auf diese Frage noch keine Antwort parat haben, sollten Sie sich mit Ihrem Partner langsam Gedanken darüber machen, denn die äußeren Genitale sind nun unterscheidbar – wenn der Ultraschall und die Position des Babys gute Sicht erlauben.

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Am Ende dieses Abschnitts ist schon die Halbzeit erreicht und Ihr Körper leistet weiterhin Wunderbares, um die Entwicklung des Babys zu ermöglichen. Folgendes bemerken Sie möglicherweise:

  • Wachstum des Bauches
  • juckende, spannende Haut
  • Verstopfung
  • schwere Beine
  • Wadenkrämpfe
  • Ziehen in der Leistengegend
  • Milchaustritt aus den Brüsten

Das Bäuchlein wächst weiter heran – während die Eine schon länger die alten Hosen nicht mehr tragen kann, fängt es bei der Anderen gerade erst zu spannen an. Wenn Sie schon ein oder mehrere Kinder geboren haben oder grundsätzlich eher schmal gebaut sind, werden Sie das Bäuchlein früher bemerken als im umgekehrten Fall.

Der wachsende Bauch ist auch eine Herausforderung für die Haut, die sich in den nächsten Wochen ordentlich dehnen wird. Tun Sie sich und Ihrer Haut etwas Gutes und cremen oder ölen Sie sie regelmäßig ein.

Die Schwangerschaftshormone führen auch zu einer langsameren Darmbewegung. Daher kämpfen viele Schwangere mit Verstopfung. Hilfreich ist ballaststoffreiche Ernährung, viel Trinken und regelmäßige Bewegung.

Diese hilft auch bei schweren Beinen: durch das zunehmende Gewicht der Gebärmutter und der geringeren Muskelspannung in den Beinen ist es nun schwieriger, das Blut zurück zum Herz zu pumpen. Als Folge haben viele Schwangere, besonders wenn sie viel sitzen oder stehen, schwere Beine. Regelmäßige Bewegung und – vor allem nach langem Stehen – Beine hochlegen unterstützt den Blutfluss und macht die Beine wieder leicht.

Manche Schwangere leiden auch unter wiederholten Wadenkrämpfen. In dem Fall hilft meist das Einnehmen von Magnesiumpräparaten bzw. eine besonders magnesiumreiche Ernährung.

Zieht es in der Leiste? Die immer größer werdende Gebärmutter wird durch die sogenannten Mutterbänder in ihrer aufrechten Position gehalten. Auf diese Bänder wird durch das Wachstum der Gebärmutter Zug ausgeübt, den manche Frauen als Ziehen in der Leistengegend wahrnehmen. Also ein unangenehmes Ziehen, das aber harmlos ist, ja sogar anzeigt, dass die Gebärmutter und das Baby ordentlich an Größe zulegen.

Die Brust bereitet sich schon kräftig auf die Versorgung eines Neugeborenen vor. Manche Frauen bemerken schon ab Mitte der Schwangerschaft gelegentlich das Austreten von wenigen Tropfen milchiger Flüssigkeit. Dies ist völlig normal. Aber keine Sorge: auch wenn Sie bis zur Geburt keine Milchbildung erkennen können, sagt das nichts über Ihre Fähigkeit zu stillen aus. Jeder Körper tickt ein bisschen anders und der große Auslöser zur Milchbildung kommt erst mit der Geburt.

Veränderungen beim Baby:

Ihr Baby schwimmt wohlig warm im Fruchtwasser, kann sich dort austoben und ist gut geschützt vor Stößen von außen. Außerdem atmet es Fruchtwasser ein und aus, woraufhin es häufig Schluckauf bekommt – eine wunderbare Übung fürs Atmen. Die Sauerstoffversorgung verläuft natürlich bis zum ersten Schrei über die Plazenta. Damit die Haut nicht schrumpelig wird, produziert das Baby seine eigene Schutzcreme -„Käseschmiere“ genannt. Diese bedeckt den ganzen Körper und wird erst kurz vor der Geburt langsam von der Haut aufgenommen. Feine Haare („Lanugohaare“) überziehen die ganze Körperoberfläche und bewirken, dass die Käseschmiere schön haften bleibt. Auch diese Haare verschwinden im letzten Monat vor der Geburt.

So gekrümmt, wie das Baby im Bauch liegt, wird es immer schwieriger seine Länge zu messen. Deshalb verwendet der Gynäkologe bald nicht mehr die Scheitel-Steiß-Länge, sondern eine Gruppe anderer Merkmale, beispielsweise den Abstand zwischen den Scheitelbeinen (BIP) oder die Länge des Oberschenkelknochens, um mit Hilfe einer Formel, Größe und Gewicht des Babys zu schätzen. Diese neuen Maße finden Sie bei den Eintragungen im Eltern-Kind-Pass.

Worauf soll ich achten?

Zwischen der 18.-22. Schwangerschaftswoche steht das Hebammenberatungsgespräch an (nähere Infos unter: [Hebammenberatungsgespräch]: freuen Sie sich auf eine Gelegenheit viele nützliche Informationen zu erhalten und Raum für Ihre offenen Fragen zu haben! Ihre Hebamme freut sich auf Sie. Nehmen Sie möglichst früh Kontakt auf. Fündig werden Sie beispielsweise hier: [Hebammensuche]. Dies ist auch ein geeigneter Zeitpunkt sich nähere Informationen zu verschiedenen Geburtsorten zu holen: Hausgeburt, Geburt im Geburtshaus, ambulante oder stationäre Geburt. Die Entscheidung, wo Sie gebären möchten, sollte möglichst früh fallen, um sich rechtzeitig anmelden und alles organisieren zu können.

  • Bei der in diesen Wochen stattfindenden Ultraschalluntersuchung kann man schon Einiges erkennen: so wird die Größe des Kindes untersucht, ebenso wie dessen Herzaktivität, die Fruchtwassermenge und die Lage der Plazenta.
  • Organscreening: dieses zählt zu den pränataldiagnostischen Untersuchungen. Es ist ein freiwilliger, kostenpflichtiger und ausführlicher Ultraschall, dessen Ziel es ist mögliche Fehlbildungen schon früh zu erkennen. Doch wie bei jeder Untersuchung gibt es auch hier keine hundertprozentige Garantie, dass das Baby gesund ist.

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Ab in die zweite Hälfte der Schwangerschaft – vielleicht ja voller Wohlbefinden und Schwung, vielleicht aber auch mit dem einen oder anderen Zwicken, wie beispielsweise:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Sodbrennen
  • Wasseransammlungen in den Beinen
  • Krampfadern und Besenreiser
  • Hämorrhoiden
  • Nasenbluten
  • kribbelnde, gefühllose Finger

Ihr Körper und das Baby sind in voller Aktion: da die Schilddrüse nun verstärkt arbeitet, Ihre Durchblutung gesteigert ist und auch das Baby noch Wärme produziert, kann es sein, dass Ihnen zurzeit oft richtig heiß wird. Wählen Sie daher luftige Kleidung, am besten im Zwiebelsystem!

Die größer werdende Gebärmutter drückt auch ordentlich Richtung Magen. Dies führt bei vielen Frauen zu lästigem Sodbrennen, vor allem wenn das Baby noch in Richtung Magen tritt. Es empfiehlt sich kleinere Portionen und nicht zu kurz vor dem Schlafengehen zu essen. Manche schwören auf das Kauen von Mandeln, einen Schluck Milch oder Sauerkrautsaft. Fragen Sie doch auch Ihre Hebamme, welche Tipps und Tricks sie gegen dieses verbreitete Übel kennt!

Das Gewicht der Gebärmutter und der geringere Muskeltonus in den Gefäßwänden führen bei vielen Frauen zu Wassereinlagerungen in den Beinen. Besonders im Sommer sorgen da warm-kalte Wechselbäder, Hochlagern und Kompressionsstrümpfe für etwas Erleichterung.

Der starke Druck auf die Gefäße der unteren Körperhälfte führt auch zum Entstehen oder einer Verschlimmerung von Krampfadern, Besenreisern und Hämorrhoiden. Achten Sie auch hier auf regelmäßige Entlastung durch Gehen und Beine hochlagern und bei schmerzenden Hämorrhoiden auf eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeitsaufnahme. Juckt oder brennt es sehr, helfen auch beruhigende Salben oder Eichenrindensitzbäder.

Eine starke Durchblutung der Nasenschleimhäute kann zu häufigerem Nasenbluten führen. Dies ist nicht bedrohlich. Da es auch auf Bluthochdruck hinweisen könnte, sollten Sie aber Ihre Hebamme/Ihren Gynäkologen beim nächsten Kontrolltermin darüber informieren.

Ein recht häufiges Problem der letzten Schwangerschaftshälfte ist das Karpaltunnelsyndrom. Es zeigt sich, indem – meist wenige Stunden nach dem Einschlafen – die Finger taub und gefühllos werden oder sie kribbeln und prickeln. Ursache dafür ist, dass die Wassereinlagerungen im Gewebe einen Nerv einengen. In den meisten Fällen verschwindet dieses Phänomen nach der Geburt von selbst zur Gänze wieder.

Veränderungen beim Baby:

Ihr Baby wird nun schon immer geschickter in seinen Bewegungen und hört auch schon deutlich besser, beispielsweise Ihre Stimme, Darmgeräusche, das Strömen des Blutes und das Klopfen Ihres Herzens: eine wunderbare Gelegenheit mit Ihrem Baby zu sprechen, ihm was vorzusingen oder durch Berührung des Bauches mit ihm Kontakt aufzunehmen. Vielleicht spüren Sie ja schon das Köpfchen als harte runde Kugel?

Auch von außen lassen sich die Bewegungen des Babys zunehmend erspüren – ein besonderer Moment für den Papa/die Partnerin/die Oma, … und eine Gelegenheit einen ersten persönlichen Kontakt zum Baby herzustellen. Mit einem Stethoskop ist Ende der 24. Schwangerschaftswoche nun der Herzschlag des Babys auch von außen zu hören und tatsächlich wäre es jetzt unter intensivmedizinischer Behandlung in einem entsprechenden Schwerpunktzentrum sogar schon überlebensfähig. Hoffentlich bleibt es aber noch wie geplant in Ihrem Bauch – eine perfektere Umgebung für die weitere Entwicklung gibt es nämlich nicht!

Worauf soll ich achten?

  • Legen Sie regelmäßige Erholungspausen ein! Auch wenn es bei einer unproblematischen Schwangerschaft völlig in Ordnung ist, den Haushalt zu machen und Sport zu treiben, sollte man gut auf sich hören, von Höchstleistungen Abstand nehmen und sich ein bisschen mehr Ruhe gönnen als sonst. Und vergessen Sie nicht: als Schwangere sollten Sie, wenn möglich, nicht mehr als 5kg heben.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig! Dies ist nicht nur eine gute Möglichkeit schwere Beine, Krampfadern und Hämorrhoiden zu minimieren, sondern auch ein gutes Training für die Geburt! Denn wenn man fit bleibt, ist es auch einfacher, diese körperliche Höchstleistung gut zu bewältigen!

3. Trimester: 25. – 36. SSW

Die letzte Phase der Schwangerschaft hindurch perfektioniert das Baby seine Organfunktionen. Insbesondere die Lunge muss noch fertig ausreifen. Ansonsten wird das Baby vor allem robuster. Es nimmt ordentlich an Gewicht zu, seine Haut wird dadurch glatter und fester und die Muskeln werden fleißig weiter trainiert. Für die Mama hingegen wird es nun oft deutlich beschwerlicher, immerhin leistet ihr Körper großartige Arbeit, um die Entwicklung des Babys zu ermöglichen. Der große Bauch drückt in alle Richtungen und führt dazu, das gegen Ende auch der Alltag schon recht beschwerlich wird. Da freut man sich dann so richtig, wenn die Geburt losgeht und man sein Baby endlich in die Arme schließen kann!

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

Neben den bereits bekannten Schwangerschaftsbeschwerden berichten einige Frauen auch von:

  • Schwindel bei plötzlichem Aufstehen oder in Rückenlage
  • intensiven Träumen
  • Schwangerschaftsstreifen

Es fließt nun mehr Blut in ihrem Kreislauf. Stehen Sie plötzlich auf, so kann es sein, dass es kurz dauert, bis ihr Blutdruck sich an die neue Position gewöhnt hat und dass sie daher ein kurzes Schwindelgefühl verspüren. Um das zu vermeiden, wechseln Sie langsam vom Liegen oder Hocken ins Stehen und nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge bis das Schwindelgefühl vorbei ist. Der Blutdruck in der oberen Körperhälfte kann auch dann zu niedrig werden, wenn die zunehmend größere Gebärmutter auf die große Hohlvene drückt. Dies passiert vor allem in Rückenlage. Bemerken Sie in dieser Position Schwindel, Herzrasen, Übelkeit oder Atemnot, so drehen Sie sich in Seitenlage, am besten auf die linke Seite. Um den optimalen Blutfluss auch nachts sicherzustellen, ist es daher mit zunehmender Bauchgröße auch günstig, die Seitenlage als Schlafposition zu wählen.

Die Nächte können generell unruhiger sein als vor der Schwangerschaft. Der bunte Mix an Gefühlen – von Freude und Erwartung bis hin zu Zweifeln und Ängsten – beschäftigt das eigene Unterbewusstsein vor allem nachts, wenn der Trubel des Alltags zur Ruhe kommt. Das äußert sich bei manchen Frauen in intensiven Träumen, häufig auch Albträumen, und in schaflosen Phasen während der Nacht. Nutzen Sie die aufkommenden Gedanken, um sich mit Ihren Sorgen auseinanderzusetzen und tauschen Sie sich mit Freundinnen oder jungen Müttern darüber aus: es ist normal, dass man sich über tausend Dinge Gedanken macht, wenn so eine große Veränderung bevorsteht und es hilft, mit jemandem darüber zu reden. Gute Gespräche mit Ihrem Partner darüber, wie Sie sich das Leben mit dem Baby vorstellen, können helfen, einige Unklarheiten zu klären und wieder ruhiger zu schlafen.

Auch Hebammen haben oft Tipps und können beruhigen, wenn Zweifel daran aufkommen, ob auch alles „normal“ ist oder ob man diese große Umstellung auch gut meistern wird.

Zusätzlich zu den wirbelnden Gedanken und dem nächtlichen Toilettengang ist auch der wachsende Bauch oft ein Grund für Schlafprobleme. Es wird schwieriger, eine bequeme Schlafposition zu finden – nutzen Sie dazu viele Pölster als Unterstützung: ein Stillkissen kann sich schon zu diesem Zeitpunkt als praktischer Helfer bewähren. Sollten die Nächte trotzdem teils schlaflos bleiben, so ist das zwar mühsam, aber schon eine gute Vorbereitung auf die Zeit nach der Geburt, wenn Wachphasen in der Nacht zum Alltag gehören werden.

Nicht nur der Bauch, auch Brust und Oberschenkel nehmen an Umfang zu. Als Folge kann es zu kleinen Muskeleinrissen im Unterhautgewebe kommen, die dann als helle Streifen sichtbar werden – die sogenannten „Schwangerschaftsstreifen“. Sind diese einmal da, so verblassen sie später zwar, verschwinden aber nicht mehr zur Gänze. Die beste Vorsorge ist regelmäßiges Eincremen oder -ölen und das Vermeiden einer übermäßigen Gewichtszunahme durch bewusste Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Veränderungen beim Baby:

Das Baby beginnt sich nun Schritt für Schritt auf das Leben außerhalb der Gebärmutter vorzubereiten. Durch regelmäßiges Strampeln und Turnen im Bauch trainiert es Muskeln und Tastsinn, ja es greift sogar nach der Nabelschnur – da zeigt sich der Greifreflex als einer von 70 Reflexen mit denen das Baby schließlich auf die Welt kommt.

Auch der Sehsinn wird immer besser – noch erkennt es zwar vor allem Licht und Schatten, aber es reagiert bereits darauf, wenn man mit einer Lichtquelle über die Bauchdecke fährt.

Der Geschmackssinn bekommt ebenfalls Input: immerhin schluckt das Baby regelmäßig Fruchtwasser und scheidet es über Niere und Blase wieder aus – ein perfektes Training für das Ausscheidungssystem.

Wichtig zum Überleben außerhalb von Mama ist es auch, sich warmhalten zu können. Dazu lagert das Baby zunehmend Fett ein, wodurch seine Haut straffer und weniger runzlig wird.

Da der Platz zunehmend enger wird, fangen manche Babys an, sich langsam mit dem Köpfchen nach unten zu drehen – praktisch in Startposition. Sollte Ihr Baby noch mit dem Popo nach unten sitzen, also in Beckenendlage (Steißlage) sein, so hat es auf jeden Fall noch Zeit: die meisten Babys drehen sich bis zur 36. Schwangerschaftswoche in die optimale Position.

Worauf soll ich achten?

Die meisten Mamas spüren die Bewegungen des Kindes zu diesem Zeitpunkt schon recht gut. Sie lernen die Gewohnheiten Ihres Babys kennen und können gut sagen, welche Stärke und Häufigkeit an Bewegungen für ihr Kind normal ist. Wenn Sie bemerken, dass die Bewegungen deutlich an Stärke abnehmen oder seltener werden, so sollten Sie dies bei Ihrer Hebamme oder beim Gynäkologen abklären lassen. Meist kann man nach einer Herztonkontrolle dann auch beruhigt wieder nach Hause gehen.

Viele werdende Eltern sind in dieser Zeit schon mit Planungen für die Zeit nach der Geburt beschäftigt: Muss das Kinderzimmer eingerichtet werden? Sollen wir schon Babykleidung besorgen? Nehmen Sie sich nun ruhig Zeit für diese Vorbereitungen. Wenn es finanziell knapp ist, denken Sie auch an Verwandte und Freunde, die sich oft freuen, etwas Sinnvolles schenken zu können oder suchen Sie auf Flohmärkten oder in Secondhandshops – gerade bei Kleidung ist es gar nicht schlecht, wenn sie schon ein paar Mal gewaschen wurde, bevor sie an die zarte Babyhaut kommt.

Veränderungen bei der Mutter:

Die zunehmende Größe der Gebärmutter und die Vorbereitung auf die Zeit mit dem Baby kann sich in diesen Wochen besonders bemerkbar machen. Folgendes kommt häufig vor:

  • Bauchschmerzen
  • Sodbrennen
  • Schlaflosigkeit
  • schwere Beine, Hämorrhoiden
  • vereinzeltes Austreten von Milchtropfen aus der Brust

Bauchschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben: die Dehnung der Mutterbänder, Verdauungsprobleme oder Übungswehen. Diese Wehen treten in den letzten Wochen vermehrt auf und sie sind ein „Muskeltraining“ der Gebärmutter. Indem sich die Gebärmutter schon immer wieder zusammenzieht, baut sie Muskelmasse auf und fördert Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gewebes: dadurch wird sie richtig fit für die Geburt. Den Muttermund öffnen diese Wehen aber nicht; also selbst wenn sie mehrere Stunden andauern, muss man deswegen nicht ins Krankenhaus, sondern kann zu Hause schon mal ausprobieren, was einem bei Wehen beim Entspannen hilft: warme Bäder, Spazierengehen, Ausruhen in Seitenlage,…Sollten Bauchschmerzen aber recht heftig und plötzlich auftreten oder die Wehen kräftiger, regelmäßig und in kurzen Abständen von 3 Minuten kommen, so sollten Sie dies kontrollieren lassen.

Die zunehmende Größe von Baby und Gebärmutter drückt auch auf den Magen. Besonders in Kombination mit Tritten vom Baby leiden manche Schwangere in den letzten Wochen daher besonders unter Sodbrennen. Auch die Venen stehen unter Druck. Als Folge haben viele Frauen zunehmend schwere Beine und Probleme mit Krampfadern oder Hämorrhoiden. Hier tut Entlastung gut: Gehen, Beine hochlegen und immer wieder Ruhepausen. In Kombination mit kühlenden Wechselbädern, wohltuenden Salben und Kompressionsstrümpfen kann man diese Zeit gut überbrücken.

Auch die Brust bereitet sich gründlich auf ihre große Aufgabe nach der Geburt vor. Vormilch kann nun schon häufiger austreten: Verkrustungen am besten einfach mit warmem Wasser vorsichtig entfernen und bei viel Vormilch ruhig auch schon Stilleinlagen verwenden.

Veränderungen beim Baby:

In diesen Wochen hat das Baby einen Hauptjob: wachsen! Hauptsächlich legt es nun an Gewicht zu. Als Folge wird es auch in der Gebärmutter immer enger und die Bewegungen des Babys werden vielleicht etwas langsamer und gemächlicher, sind aber immer noch kräftig!

Ein Organ, das in dieser Zeit noch besonders wichtige Reifungsschritte macht, ist die Lunge: sie produziert nun schon selbst die Substanz „Surfactant“, die bewirkt, dass die Lungenbläschen am Ende der Ausatmung nicht ganz in sich zusammenfallen. Ein wirklich großer Schritt hin zum selbständigen Atmen! Auch das Gehirn entwickelt sich rasant weiter: die Nervenfasern werden mit Myelin umhüllt. Dadurch können Reize viel schneller weitergegeben werden und das Baby kann schon viele Eindrücke, die es im Bauch erlebt, abspeichern.

Worauf soll ich achten?

Mit 32 Schwangerschaftswochen (8 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin) beginnt der Mutterschutz. Das heißt für die werdende Mutter noch einmal Zeit, um sich in Ruhe vorzubereiten. Besprechen Sie doch mit ihrem Partner, wie Sie die Aufgaben nach der Geburt aufteilen wollen. Vielleicht wollen Sie auch noch mal etwas genießen, wozu Sie später so schnell nicht mehr kommen: ein Dinner zu zweit, ein Besuch im Kino oder einen Tag in der Therme? Schwimmen tut gut und Sauna ist durchaus möglich, wobei Sie eher im niedrigeren Temperaturbereich bleiben und gut auf Ihren Körper hören sollten.

Besonders wenn Sie zu Hause gebären oder das Krankenhaus rasch wieder verlassen wollen (beispielsweise im Rahmen einer ambulanten Geburt), sollten Sie die Zeit der Geburt und die ersten Wochen danach gut organisieren. Wer kümmert sich um den Haushalt? Wer kann Geschwisterkinder betreuen? Können Sie Besorgungen schon früher erledigen? Bedenken Sie, dass die ersten Tage und Wochen eine Zeit sind, in der Sie sich ganz auf sich und Ihr Kind konzentrieren können sollten. Sie werden Ruhe und Erholung brauchen und Zeit um sich um Ihr Neugeborenes zu kümmern! Im Falle einer geplanten Hausgeburt/ambulanten Geburt sollten Sie ja schon in Hebammenbetreuung sein: besprechen Sie mit Ihrer Hebamme, was es vorzubereiten gilt.

Gedanken an die näherkommende Geburt können jetzt auch belastend sein: es ist ganz natürlich, dass man sich Sorgen macht, wenn eine herausfordernde und neue Situation auf einen zukommt. Informationen helfen da gut weiter! Besuchen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs, besichtigen Sie den geplanten Ort der Geburt und beschäftigen Sie sich mit dem, was Ihr Körper da leisten wird – das hilft dem Ereignis gelassener und besser vorbereitet entgegenzublicken. Auch der Partner hat so die Möglichkeit, sich einzustellen – sprechen Sie über ihre Erwartungen und Befürchtungen! Das Dabeisein des Partners kann wichtig sein, ist aber keine Pflicht! Oberstes Gebot ist, dass für es für Sie beide passt! Für jegliche Fragen zur Geburt ist Ihre Hebamme die perfekte Ansprechpartnerin. Zögern Sie nicht, sie zu kontaktieren, wenn es Fragen gibt, die Sie beschäftigen!

Die Brust ist schon voll und schwer – besorgen Sie sich doch schon jetzt einen Still-BH und sorgen Sie auch vor der Geburt für eine gute und bequeme Stütze.

Achten Sie in den letzten Wochen der Schwangerschaft besonders auf eine gute Haltung. Möglichst aufrecht stehen und sitzen und dabei ein Hohlkreuz vermeiden, hilft Rückenschmerzen vorzubeugen. Sind die Schmerzen erst mal da, kann die „Beckenwiege“ Ausgleich bringen: einfach das Becken vor- und zurückschaukeln, indem Sie abwechselnd den Nabel einziehen und das Becken nach hinten kippen – manche kennen diese Übung auch als „Kuh-Katze“ im Vierfüßlerstand!

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

In diesen Wochen erreicht die Gebärmutter langsam ihren Höchststand. Als Folge erleben manche Schwangere:

  • Atemnot
  • Sodbrennen, Übelkeit
  • vermehrten Harndrang
  • vorgewölbten Bauchnabel

Das Baby macht in diesen Wochen noch einen richtigen Wachstumsschub. Die Gebärmutter ist schließlich unterm Rippenbogen zu tasten. Dadurch haben Lunge und Magen weniger Platz. Als Folge kommt es oft zu dem Gefühl, schlechter Luft zu bekommen, zu Sodbrennen und Übelkeit. Am besten achten Sie darauf, möglichst gerade zu sitzen und strecken sich manchmal auch genüsslich nach oben. Einfacher wird es von selbst, wenn sich das Baby, unterstützt durch die nun gelegentlich auftretenden Senkwehen, mit dem Köpfchen tiefer ins Becken bewegt und dadurch auch der Druck nach oben etwas nachlässt. Ist es bei Ihnen nicht mehr das erste Baby, kann dies auch erst kurz vor der Geburt oder mit Einsetzen der Wehen passieren.

Den stärkeren Druck nach unten spüren viele Schwangere jetzt auch als häufigeren Harndrang, immerhin muss sich die Blase den Platz nun teilen. Der gesamte Beckenboden ist nun stark belastet – er muss das Gewicht von Gebärmutter, Fruchtwasser und Baby tragen – das ist eine große Aufgabe. Schon vor der Geburt macht es deshalb Sinn, einfache Beckenbodenübungen durchzuführen. Spannen Sie den Beckenboden mehrmals täglich bewusst an – vor allem bevor Sie etwas heben- und gehen Sie ab und zu in die Hocke: dadurch wird ihr Beckenboden schon etwas gedehnt und ihr Becken gelockert.

Bei vielen Schwangeren wölbt sich am Ende der Schwangerschaft der Bauchnabel nach außen und ist berührungsempfindlich. Tragen Sie entsprechend lockere Kleidung und vergessen Sie ihn beim Eincremen nicht!

Veränderungen beim Baby:

Das Baby legt weiterhin an Gewicht zu. Seine Sinne werden immer schärfer, so kann es bereits recht gut die Geräusche außerhalb des Bauches wahrnehmen – sprechen Sie am besten also jetzt schon regelmäßig mit Ihrem Kind.

Die Vorwehen spürt das Baby natürlich auch – eine wunderbare Gelegenheit für das Ungeborene mit Kontraktionen vertraut zu werden, die optimale Startposition für die Geburt zu finden und sich weiter nach unten zu bewegen.

Welche Augenfarbe das Baby hat? Blau. Tatsächlich ändert sich dieses Babyblau der Augen möglicherweise in einigen Monaten, wenn die Pigmentierung der Iris abgeschlossen ist. Erst dann nehmen die Augen ihre endgültige Farbe an.

Worauf soll ich achten?

-Nun ist es höchste Zeit Ihre Tasche für das Krankenhaus zu packen beziehungsweise alle Utensilien für die Hausgeburt bereit zu legen. Ihre Hebamme kann Ihnen angepasst an den geplanten Geburtsort verraten, was Sie alles vorbereiten sollten. Keinesfalls fehlen darf natürlich: der Eltern-Kind-Pass, bequeme Kleidung in mehreren Schichten und ein Fotoapparat. Weitere kleine Helferchen sind kleine Snacks, ein Haarband, dicke Wollsocken und vielleicht eine Trinkflasche. Möglicherweise macht es für Sie Sinn, zwei Taschen zu packen: eine direkt für die Geburt, eine für das Wochenbett in der Klinik. So haben Sie nicht zu viel zu schleppen und der Partner kann die Wochenbetttasche bequem nachbringen. Eine Kliniktasche für den Fall der Fälle ist auch bei geplanter Hausgeburt und ambulanter Geburt empfehlenswert – immerhin weiß man so genau vorher nie, wie das Abenteuer Geburt verlaufen wird.

Eine ambulante Geburt will nun gut vorbereitet werden: das Organisieren von ausreichend gesundem Essen (Vorräte einkaufen, vorkochen und einfrieren), praktische Helferlein für die erste Zeit (Topfen, Stilltee, …) und Kinderbetreuung, falls Sie schon große Kinder haben, steht nun an. Der künftige Kinderarzt sollte schon ausgewählt werden und es ist praktisch zu wissen, ob er auch Hausbesuche macht, beispielsweise für die Eltern-Kind-Pass-Untersuchung in der ersten Lebenswoche.

Im Fokus der letzten Wochen vor der Geburt steht, sich gut auf die Geburt vorzubereiten. Neben dem Klären der organisatorischen Details, gehört dazu auch, sich gut um den eigenen Damm zu kümmern: sei es durch das Trinken von Himbeerblättertee (je nach Beschaffenheit des eigenen Gewebes, halten Sie hier Rücksprache mit Ihrer Hebamme), das regelmäßige Durchführen einer Dammmassage oder Akupunktur/Akupressur. Wählen Sie die Methoden, die Ihnen sympathisch sind und helfen Sie Ihrem Gewebe, fit für die bevorstehende Dehnung zu werden. Auch das Reduzieren einfacher Kohlenhydrate, wie Zucker, Süßigkeit, Weißmehl und Reis kann sinnvoll sein, denn der durch sie bewirkte Anstieg des Blutzuckers kann dazu führen, dass weniger vom Hormon Prostaglandin an den Rezeptoren andocken kann. Dieses Hormon macht den Muttermund weicher, hilft den Gebärmutterhals zu verkürzen und regt die Geburtswehen an: somit ist es eines der wichtigsten Geburtshormone. Schwimmt es allerdings frei im Blutkreislauf, weil die Rezeptoren besetzt sind, so kann es sogar das Schmerzempfinden verstärken. Weniger Süßes zu naschen kann sich also in den letzten Wochen und vor allem Tagen vor der Geburt günstig auf die Geburt selbst auswirken! 

37. SSW bis zur Geburt - Zeit der Geburtsvorbereitung

Veränderungen bei der werdenden Mutter:

In den letzten Wochen bis zur Geburt bemerken manche Frauen:

  • zunehmende Senkwehen
  • Druck auf den Beckenboden
  • geringere Belastbarkeit
  • plötzliche Lust aufzuräumen, zu putzen, einzukochen,…

Ihr Körper bereitet sich in diesen Wochen in vielen kleinen Schritten auf die bevorstehende Geburt vor. Die Gebärmutter trainiert weiter und fördert mit den Senkwehen das Weichwerden des Gebärmutterhalses und das Tiefertreten des Babys. Diesen Druck spüren manche Frauen schon immer wieder am Beckenboden

Gleichzeitig ist der Körper sehr gefordert: die Gebärmutter ist um ein Vielfaches schwerer als zu Beginn der Schwangerschaft, das Baby mittlerweile wohl schon an die 3 Kilogramm schwer und Ihre Wirbelsäule und die Beckenknorpel werden als Vorbereitung für die Geburt aufgelockert. Kein Wunder also, wenn auch der Alltag schnell anstrengend wird, keine Position mehr richtig bequem ist und es schon überall drückt und ziept. Legen Sie regelmäßig Pausen ein und gönnen Sie sich ruhig ein Mittagsschläfchen, denn oft beginnt die Geburt in der Nacht und Sie gehen dann etwas ausgeruhter in die Geburt hinein. Auch eine entspannende Massage durch Ihren Partner kann sehr wohltuend sein – probieren Sie verschiedene Möglichkeiten aus. Das Entspannen in unterschiedlichen Positionen können Sie nun bewusst üben – eine wunderbare Vorbereitung auf das Entspannen während der Wehen und in den Wehenpausen, das so wichtig ist, damit die Geburt gut voranschreiten kann.

Viele Frauen berichten davon, dass sie kurz vor der Geburt einen richtigen Energieschub und einen „Nestbautrieb“ entwickelt haben – sei es noch mal Fenster putzen, Böden wischen, das Kinderzimmer dekorieren oder Obst einkochen. Wenn Sie Lust dazu haben, dann geben Sie dem ruhig nach – Bewegung hilft den Start der Geburt zu unterstützen. Achten Sie dabei aber immer auf Ihre Energiereserven und ruhen Sie sich aus, wenn nötig!

Veränderungen beim Baby:

Das Baby hat es nun ganz schön eng. Es hat die Arme verschränkt und die Beine angewinkelt. Weiterhin atmet es Fruchtwasser ein und aus. In Kombination mit der Produktion von Kortison bereitet das Baby so sich und seine Lungen auf die Herausforderung des Lebens außerhalb von Mama – insbesondere auf das eigenständige Atmen – vor. Die Käseschmiere, die die Haut in der Schwangerschaft geschützt hat, zieht nun langsam ein und findet sich bei der Geburt oft nur noch in Hautfalten. Die feinen Härchen am ganzen Körper fallen langsam aus, während die Kopfhaare schon bis zu 5 cm lang sein können. Allerdings wird auch diese Haarpracht in den Wochen nach der Geburt oft wieder weniger.

Worauf soll ich achten?

Nehmen Sie nun die regelmäßigen Kontrollen bei Ihrem Gynäkologen oder im Krankenhaus wahr: meist wird dabei eine Herztonkontrolle gemacht, um zu sehen, dass das Baby auch noch fit ist. Mit Hilfe eines Ultraschalls wird  die Funktion der Plazenta regelmäßig kontrolliert. Besonders ab zwei Wochen nach dem errechneten Geburtstermin kann diese nachlassen, weshalb dann die Geburt meist eingeleitet wird. Auch chronische Erkrankungen, Diabetes oder andere Risikosituationen können Grund für eine medikamentöse Geburtseinleitung sein. Ist eine Einleitung medizinisch nicht notwendig, so ist es allerdings besser, darauf zu warten, bis Ihr Körper und das Baby von selbst soweit sind, die Geburt zu starten.

Wie beginnt die Geburt? Im Grund genommen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder platzt zuerst die Fruchtblase oder die Geburtswehen setzen ein. Bei einem Blasensprung kann Fruchtwasser kontinuierlich in wenigen Tröpfchen oder auch als Schwall abgehen. Im Gegensatz zu Urin ist es nicht gelblich und riecht eher süßlich. Im Zweifelsfall sollten Sie den Flüssigkeitsabgang kontrollieren lassen, denn sobald die Fruchtblase geöffnet ist, können auch Keime zum Baby aufsteigen und eine Infektion verursachen. Daher wird nach einem vorzeitigen Blasensprung häufig im Laufe der Geburt ein Antibiotikum verabreicht.

Geburtswehen sind oft nicht so einfach von Vorwehen zu unterscheiden. Prinzipiell gilt: solange Sie sich wohlfühlen und die Bewegungen des Babys gut spüren, können Sie die erste Zeit auch in Ihren eigenen vier Wänden verbringen und so gut wie möglich noch entspannen. Planen Sie eine Hausgeburt oder eine Geburtshausgeburt, so ist es nicht schlecht, schon mal mit der Hebamme zu telefonieren. Wenn Sie ein schlechtes Gefühl oder Angst entwickeln beziehungsweise wenn die Wehen so stark werden, dass Sie Unterstützung brauchen, ist es spätestens an der Zeit, Ihre Hebamme anzurufen beziehungsweise ins Krankenhaus zu fahren. Im Zweifelsfall können Sie auch im Krankenhaus anrufen – dort wird die diensthabende Hebamme mit Ihnen gemeinsam besprechen, was für Sie nun die beste Lösung ist.

„Hausmittelchen“ zum Anstoßen der Geburt gibt es zahlreiche, aber diese werden nur dann Erfolg haben, wenn Sie und Ihr Baby auch tatsächlich schon bereit für die Geburt sind. Am besten bleiben Sie in gutem Kontakt mit Ihrer Hebamme: sie kennt Ihre Situation und kann Ihnen am besten raten, was Sie sicher ausprobieren können.

Wer jetzt noch gerne ein bisschen backt, kann sich an den Energiebällchen (Rezept nachstehend) versuchen: gerade wenn die ersten Wochen mit dem Neugeborenen recht stressig werden, sind sie gesunde und praktische Häppchen für zwischendurch!

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