Wochenbettdepression
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Baby Blues und Wochenbettdepression
Das Wochenbett ist eine Zeit der Veränderung. Nicht für alle Frauen ist diese Zeit nach der Geburt nur von Freude geprägt. In den ersten zwei Wochen nach der Geburt haben viele Frauen (60 bis 80%) einen Baby Blues – das ist völlig normal und darf auch sein. Es fließen gelegentlich die Tränen es kommt zu Stimmungsschwankungen – oft ohne erklärbaren Grund.
Klingt der Baby Blues nach 14 Tagen nicht ab, sollte man hellhörig werden und an eine Wochenbettdepression (Postpartale Depression) denken. 15 bis 20% der Frauen entwickeln in den ersten 12 Monaten nach der Geburt eine Postpartale Depression.
Symptome einer Wochenbettdepression:
Die Symptome können unterschiedlich sein und sich in ihrer Intensität unterscheiden. Häufige Anzeichen sind:
- Anhaltende Traurigkeit oder das Gefühl, emotional abgestumpft zu sein.
- Erschöpfungszustände und/oder ständige Müdigkeit
- Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit
- Angst und/oder ständige Sorgen in Bezug auf das Baby oder die eigenen Fähigkeiten, eine gute Mutter zu sein.
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
- Überforderung mit der neuen Situation – Rückzugsgedanken
- Verlust des Interesses an Aktivitäten, welche früher Freude bereitet haben
- Schuldgefühle, Versagensängste
- In sehr schweren Fällen Gedanken an Selbstverletzung
Der EPDS Fragebogen (Edinburgh-Postnatal-Depression-Scale) ist eine Methode zur Selbsteinschätzung. Damit kann jede Frau selbst prüfen, ob sie sich mit Verdacht auf eine Wochenbettdepression an eine Fachperson wenden sollte. Hier auf unserer Webseite finden Sie den EPDS Fragebogen zur Selbsteinschätzung.
Ursachen der Wochenbettdepression
Die genauen Ursachen der Wochenbettdepression sind nicht vollständig geklärt und können individuell unterschiedlich sein.
Folgende Faktoren können eine Rolle spielen:
- Hormonelle Veränderungen im Wochenbett – der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt im Körper rapide ab, der Prolaktinwert steigt – was das emotionale Gleichgewicht beeinflussen kann.
- Schlafmangel, Erschöpfung oder Überforderung können zur Entstehung einer Depression beitragen
- Ein traumatisches Geburtserlebnis kann ein Mitauslöser der Wochenbettdepression sein
- Psychosoziale Faktoren können eine Rolle spielen: Einsamkeit, finanzielle Sorgen, Probleme in der Partnerschaft und der Druck eine „perfekte Mutter“ zu sein.
- Vorausgegangene psychische Probleme, Depression oder Angstzustände können das Auftreten einer Wochenbettdepression begünstigen.
Was können betroffene Mütter tun?
Wichtig ist es, die Veränderung zu erkennen, ernst zu nehmen und offen über die Gefühle zu sprechen. Eine Wochenbettdepression ist eine medizinische Erkrankung und kein Zeichen von Schwäche.
Hilfe annehmen. Betroffene Frauen sollen ihre Gefühle in ihrem sozialen Umfeld äußern, der Austausch mit anderen Müttern kann hilfreich sein. Es ist ratsam eine professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, Hebammen, GynäkologInnen, PsychotherapeutInnen oder HausärztInnen können beraten und geeignete Behandlungswege aufzeigen.
Frauen, die an einer Wochenbettdepression leiden brauchen viel Unterstützung aus dem familiären oder sozialen Umfeld. Es ist wichtig, dass sich betroffene Frauen kleine Auszeiten gönnen, die helfen können, die emotionale Belastung zu reduzieren. Viel Bewegung an der frischen Luft oder leichte körperliche Aktivitäten können das Wohlbefinden deutlich steigern.
In schweren Fällen ist eine psychotherapeutische Betreuung oder auch medikamentöse Begleitung notwendig.
Eine Wochenbettdepression ist eine ernsthafte, aber behandelbare Erkrankung. Umso früher diese erkannt und behandelt wird, desto besser die Heilungschancen.
Betroffene sollten nicht zögern, Unterstützung zu suchen – denn es gibt Wege, wieder zu emotionalem Gleichgewicht und Freude im Alltag zurückzufinden.
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