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Beikost: Baby Led Weaning

Baby Led Weaning – Ein natürlicher Weg zum Essgenuss

In deiner Welt als Elternteil taucht früher oder später die spannende Frage auf, wann und wie der Übergang zur festen Nahrung für dein Baby am besten gestaltet werden sollte. Hier bietet das Konzept des „Baby Led Weaning“ (BLW) – zu Deutsch etwa „babygeführte Beikosteinführung“ – eine interessante Alternative zur traditionellen Breifütterung.

 

Die Grundidee von BLW ist es, deinem Baby zu erlauben, von Anfang an selbst zu essen, anstatt gefüttert zu werden. Dafür brauchst du großes Vertrauen in die Fähigkeiten deines Kindes und die Überzeugung, dass Babys instinktiv wissen, was sie brauchen.

 

BLW – ab wann?
Zwei wesentliche Voraussetzungen muss dein Baby für BLW erfüllen: Es sollte selbstständig sitzen können und eigenes Interesse an fester Nahrung zeigen.

Wichtig ist auch, dass Muttermilch oder Pre-Nahrung bis mindestens zum ersten Geburtstag weiterhin einen zentralen Bestandteil jeder Mahlzeit bildet – es gilt zu verstehen, dass es sich bei der festen Nahrung um „Beikost“ handelt, also eine Ergänzung zur Hauptnahrungsquelle Milch. In den ersten Monaten der Beikost steht vor allem das spielerische Erkunden von Geschmack und Textur im Vordergrund, weniger die Nährstoffaufnahme oder das Ersetzen von Milchmahlzeiten.

 

BLW – wie starten?
Praktisch umgesetzt bedeutet BLW, dass dein Baby mit der Familie am Tisch sitzt, durch Beobachtung lernt und selbst bestimmt, wann es mitessen möchte. Beginnend mit weichem Gemüse oder Obst in greifbaren Streifen, wird das Angebot allmählich vielfältiger und passt sich der Familienkost an. Dabei ist es wichtig, die Mahlzeiten babygerecht zuzubereiten, mit wenig Salz und milden Gewürzen.

 

Eine Herausforderung bei BLW ist sicherlich die Säuberung nach den Mahlzeiten – hier brauchst du auf jeden Fall eine entspannte Haltung. Außerdem können kreative Lösungen dabei helfen, den Essbereich des Kindes so zu gestalten, dass die Reinigung weniger aufwändig ist. Bei BLW ist es wichtig, sich auf den Prozess des Lernens und Entdeckens einzulassen – anstatt sich auf Perfektion im Haushalt zu konzentrieren.

 

Ein wichtiger Aspekt bei BLW ist, dass der Prozess der Entwöhnung von Brust oder Flasche meist länger dauert. Sei daher darauf vorbereitet, weiterhin zu stillen oder Fläschchen zu geben. Außerdem ist es ratsam, sich gut über BLW zu informieren und die Familienkost deinem Baby entsprechend anzupassen. Glücklicherweise gibt es hierfür mittlerweile viele hilfreiche Bücher, Websites oder Foren.

 

BLW – kann sich ein Baby dabei verschlucken?
Eine häufige Sorge bei der Einführung von fester Nahrung ist die Angst vor dem Verschlucken, besonders bei Babys, die noch keine Zähne haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Babys in der Lage sind, weiche Nahrung mit dem Gaumen zu zerkleinern. Zudem liegt der Würgereflex bei Babys an der Zunge weiter vorne (als bei Erwachsenen), weshalb sie schneller würgen und somit vor dem Verschlucken noch besser geschützt sind. Dieser natürliche Reflex ist ein wichtiger Sicherheitsmechanismus. Auch Kinder, die anfangs mit dem Löffel gefüttert werden, müssen diese Fähigkeit erlernen.

 

Dennoch ist es empfehlenswert, als Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, um im Notfall richtig handeln zu können. Solch ein Kurs kann nicht nur praktische Fähigkeiten vermitteln, sondern auch dazu beitragen, Ängste zu reduzieren und ein sicheres Umfeld für den Babyalltag zu schaffen.

 

BLW ist kein starres System, sondern ein Ansatz, der Flexibilität erlaubt – in manchen Situationen kann die klassische Löffelfütterung eine praktische Alternative sein, um dem Baby Nahrung zu bieten. So wird die Beikosteinführung zu einem angenehmen und stressfreien Erlebnis für alle Beteiligten.

 

BLW ist mehr als nur eine Methode zur Einführung von Beikost; es ist eine Philosophie, die das Vertrauen in die natürlichen Fähigkeiten des Babys fördert und es ihm ermöglicht, seine Essgewohnheiten selbst zu bestimmen und zu entwickeln – ein genussvoller und gesunder Start in ein bewusstes Essverhalten.

 

Du hast weitere Fragen rund um die Ernährung Deines Babys? Deine Hebamme informiert dich gerne!

 

 

 

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