Geburtsvorbereitende Maßnahmen

Geburtsvorbereitende Maßnahmen

Von klein auf lernen wir gut auf kommende Ereignisse vorbereitet zu sein. So ist es nicht verwunderlich, wenn du auch Vorbereitungen für die Geburt treffen willst. Die Geburt ist doch eines der größten Ereignisse im Leben einer Frau bzw. eines Paares.

 

Geburt ist nicht planbar

Manche werdende Mütter haben ein konkretes Bild im Kopf wenn sie an ihre Geburt denken. Es muss in dieser oder jener Position sein und der Raum soll nach Lavendel duften. Doch ganz oft kommt es am Tag der Geburt alles anders als gedacht. Vom Lieblingsduft aus der Schwangerschaft wird dir vielleicht übel und die geplante Position ist absolut unangenehm. Den Ablauf einer Geburt kann man überhaupt nicht planen und was sich jetzt gut anfühlt, kann in zwei Stunden wieder ganz anders sein, deshalb mach dir darüber am besten nicht zu viele Gedanken. Doch die gute Nachricht: Du kannst im Vorfeld schon Vorbereitungen zu treffen, um dem gewünschten Ablauf so nahe wie möglich zu kommen und die Gesundheit von dir und deinem Baby zu gewährleisten.

 

Regelmäßige Untersuchungen

Regelmäßige Kontrollen durch Arzt/Ärztin oder Hebamme sind der Grundbaustein der Vorbereitung auf die Geburt. Die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen bieten eine gute Möglichkeit, den Gesundheitszustand von Mutter und Kind sowie den Schwangerschaftsverlauf kontinuierlich zu überprüfen und etwaige Probleme so früh wie möglich zu erkennen und wenn nötig und möglich gleich zu behandeln.

 

Körperliche Geburtsvorbereitung

Zusätzlich zu den Untersuchungen kann auch der Körper auf die Geburt vorbereitet werden:

  1. Dammmassage: Eine weit verbreitete Maßnahme, die dazu dienen soll das Dammgewebe am Ende der Schwangerschaft vorzubereiten, um so einem Dammriss vorzubeugen. Mit einem Öl wird der Dammbereich zwischen Vagina und After massiert, um diesen Bereich möglichst geschmeidig zu halten. Laut derzeitiger Studienlage ist diese Maßnahme jedoch nicht ausreichend, du brauchst also kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn die Anderen fleißig massieren und du darauf verzichtet hast (;
  2. Bewegung:  Schwimmen, Yoga, Pilates, Gymnastik für Schwangere oder einfach Spazieren. Egal was – tu was dir gefällt und gut tut, aber hör auf, sobald dir dein Körper zeigt, das es genug ist. Nice to know: Es gibt zahlreiche Studien, die die positiven Auswirkungen von Bewegung in der Schwangerschaft belegen!
  3. Entspannen: Egal ob mit Yogaübungen, autogenem Training oder einem Waldspaziergang, wichtig ist, bewusst loslassen und entspannen zu können. Dies soll dir bei der Geburt helfen, die Wehenpausen gut zum Kraft tanken zu nutzen.
  4. Atemtechniken bzw. –übungen: Sie dienen ebenfalls der Entspannung und können zum Beispiel in einem Geburtsvorbereitungskurs oder aber einfach beim Spazieren oder sonst wo geübt werden. Im Ernstfall, also bei der Geburt, erinnert und atmet die betreuende Hebamme dann aber auf alle Fälle noch mal mit.

Es gibt auch zahlreiche weitere Maßnahmen wie Teemischungen, Öle, homöopathische Mittel, usw. die Schwangere einander gegenseitig gerne empfehlen (z.B. um das Gewebe aufzulockern, zu viel „auflockern“ ist aber nicht immer gewünscht, da dein Bandapparat Stabilität braucht um dein Baby richtig ins Becken zu leiten). Jede Maßnahme die eine Wirkung hat, kann auch eine Nebenwirkung haben, bitte wende solche Dinge also nur an, wenn es eine Indikation dazu gibt und frag gegebenenfalls bei deiner Hebamme nach.

 

Rund um die Geburt 

Zu den Vorbereitungen für die Geburt gehören auch noch die folgenden Dinge:

  1. ) Kontakt zur Hebamme: Sie kann bei Beschwerden oder Problemen schon in der Schwangerschaft Rat geben und ist für die Betreuung in der ersten Zeit danach für viele von unschätzbarem Wert.
  2. ) Geburtsvorbereitungskurs: Hier erfährst du vieles rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Im Fokus steht natürlich die Geburt und eure Fragen. Manchmal gibt es im Zuge dessen auch eine  Kreisssaalführung, bei der man das Personal vor Ort kennenlernen kann.
  3. ) Kreisssaalführung/Geburtsanmeldung: Egal, ob man plant im Krankenhaus, der Hebammenpraxis oder zu Hause zu gebären. Wenn du das nächstgelegene Krankenhaus bereits kennst, weißt du was auf dich dort erwartet und kannst dich dann ganz auf die Geburt konzentrieren. In manchen Krankenhäusern muss man sich vor der Geburt anmelden. Informier dich vorab wie es in deinem Wunschkrankenhaus läuft.
  4. ) Akupunktur: Es werden verschiedene Punkte im Meridiansystem akupunktiert, die Störungen im Körper ausgleichen, Beschwerden lindern und somit auch die Geburt erleichtern. Studien zeigen, dass  sich bei Frauen nach Akupunkturbehandlung in der Schwangerschaft die Eröffnungsperiode unter der Geburt deutlich verkürzt. Viele Hebammen bieten diese Zusatz-Leistung an. Nutze das „Zusatzausbildung“-Häkchen in der Hebammen-Suche um jemanden in deiner Nähe zu finden.
  5. ) Kliniktasche: Ca. 4 Wochen vor der Geburt könntest du schon mal deine Kliniktasche packen, damit du dann alles dabei hast, was brauchst.
  6. ) Kinderzimmer und Erstausstattung fürs Kind: Die Listen die man dazu im Internet findet sind lang. Doch meist braucht man am Anfang sehr wenig: Autositz (zur Heimfahrt aus der Klinik/die ersten Kinderarztbesuche), Grundbedarf an Wäsche und Windeln (mach dir eventuell auch Gedanken zu Stoffwindeln, es gibt Mietpakete und viele Eltern sind überrascht wie einfach es ist).
  7. ) Wochenbett-Bedarf:  Wochenbett-Vorlagen/Damenbinden für den Wochenfluss, ev. Stilleinlagen und Pflegeartikel für die Brustwarzen und eine etwaige Dammverletzung. Auch ein gefüllter Gefrier-/Kühlschrank oder ein Essensplan (Freunde und Verwandte bitten und einteilen) sind sehr wichtig.

 

Diese Liste soll nur eine kleine Anregung sein. Im Endeffekt sind die Dinge die du brauchst vielleicht sehr individuell und wenn du einige Besorgungen schon jetzt tätigen kannst hilft es dir vielleicht einen entspannten Start mit deinem Baby zu haben.

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