Die Beckenendlage

Wenn dein Baby sich in Beckenendlage (Po- oder Steißlage) befindet, ist es verständlich, dass du dir Gedanken machst. Doch keine Sorge – es gibt sanfte und bewährte Methoden, die du ab der 32. Schwangerschaftswoche ausprobieren kannst, um dein Baby zu einer Drehung in die Schädellage zu bewegen.

Körperliche Übungen zur Unterstützung der Drehung

1. Knie-Brust-Position/ Knie-Ellbogen-Lage

Diese Position kann helfen, das Baby durch die Hilfe der Schwerkraft zum Drehen zu bewegen:

  • Gehe in den Vierfüßlerstand und dann lass dich auf die Unterarme nieder
  • Senke deinen Oberkörper so ab, dass dein Brustbein auf einem Kissen ruht.
  • Der Winkel zwischen Unter- und Oberschenkel sollte etwa 90° betragen.

Halte diese Position täglich für einige Minuten. Die Schwerkraft hebt den Po des Babys aus dem Becken, was die Drehung erleichtern kann.

2. Indische Brücke

Diese Übung kann ebenfalls unterstützend wirken:

  • Lege dich auf den Rücken.
  • Platziere ein dickes Kissen (oder mehrere) stabil unter deinem Becken, sodass es höher als dein Oberkörper liegt.
  • Lege deine Unterschenkel auf einen Hocker oder lasse deinen Partner deine Beine auf seinen Schultern ablegen.

Bleibe in dieser Position für etwa 15 Minuten. Achte darauf, dass du dich dabei wohlfühlst und keine Beschwerden hast.

Komplementärmedizinische Methoden

1. Moxibustion (Moxen)

Diese Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin kann auch helfen:

  • Mit einer Beifußzigarre/ Moxazigarre (manchmal auch Kegel, etc.) wird der Akupunkturpunkt Bl67 an der kleinen Zehe erwärmt.
  • Der Abstand zur Haut sollte ausreichend sein, um Verbrennungen zu vermeiden.

Es wird empfohlen, diese Methode ab der 33. Schwangerschaftswoche durchzuführen und sich dabei von einer erfahrenen Hebamme anleiten zu lassen. Dies ist keine Methode zur Selbstanwendung, sondern MUSS von einer Fachperson mit entsprechender Ausbildung durchgeführt werden, ebenso wie die Akupunktur selbst.

2. Akupunktur

Akupunktur kann die Gebärmutter anregen und das Baby zur Bewegung animieren. Sie sollte frühestens ab der 35. SSW durchgeführt werden, damit keinesfalls vorzeitige Wehen ausgelöst werden.

Weitere unterstützende Maßnahmen

Licht- und Klangreize: Leuchte mit einer Taschenlampe vom oberen Bauchbereich nach unten oder befestige ein kleines Glöckchen an deinem Slip. Diese Reize können das Baby anregen, sich zu bewegen.

Sanfte Bauchmassage: Massiere deinen Bauch sanft im Uhrzeigersinn, um das Baby zu stimulieren. Vermeide dabei den Bereich zwischen 5 und 7 Uhr, da dieser Bereich den Kopf des Babys darstellt.

Medizinische Unterstützung

Wenn sich dein Baby bis zur 37. Schwangerschaftswoche (SSW 36+0) nicht gedreht hat, kann eine äußere Wendung (ECV) in Betracht gezogen werden. Dabei versucht ein erfahrener Arzt oder eine erfahrene Ärztin, das Baby durch sanfte Druckbewegungen von außen in die Schädellage zu bringen. Diese Methode wird unter Ultraschallkontrolle durchgeführt und hat in etwa 60 bis 70 % der Fälle Erfolg. 

Wichtige allgemeine Hinweise

  • Rücksprache halten: Konsultiere immer deine Hebamme oder deine Ärztin/deinen Arzt, bevor du mit Übungen oder alternativen Methoden beginnst.
  • Wohlfühlen: Führe die Übungen nur durch, wenn du dich dabei wohlfühlst. Wenn du Unwohlsein oder Beschwerden verspürst, brich die Übung sofort ab.
  • Geduld haben: Nicht jede Methode führt zum gewünschten Erfolg. Vertraue auf dein Bauchgefühl und sei geduldig mit dir und deinem Baby.

Wenn du weitere Unterstützung oder individuelle Beratung benötigst, steht dir deine Hebamme gerne zur Verfügung. Gemeinsam findet ihr den besten Weg für dich und dein Baby.

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