Dein Baby tragen – Warum du darauf setzen solltest
Das Tragen von Babys hat in den letzten Jahren ein wahres Revival erlebt. Obwohl der Kinderwagen eine beliebte Erfindung der 1950er Jahre ist, kehren viele junge Eltern zur traditionellen Tragepraxis zurück – einer Methode, die in vielen Kulturen und bei Naturvölkern seit jeher praktiziert wird.
Babys als Traglinge
Dein Baby ist von Natur aus ein Tragling. Es genießt den nahen Körperkontakt, die Wärme seiner Bindungsperson und findet in einem Tragetuch oder einer Tragehilfe oft besser in den Schlaf. Der enge Kontakt ermöglicht es deinem Baby zudem, sich von überwältigenden Reizen abzuschirmen und den beruhigenden Herzschlag der Bezugsperson zu spüren.
Gesundheitliche Vorteile
Physiotherapeuten empfehlen das Tragetuch nicht nur wegen des emotionalen Komforts. Es unterstützt auch die körperliche Entwicklung deines Kindes positiv. Da das Köpfchen deines Kindes nicht ständig auf einer Seite liegt, wird eine Verformung vermieden. Zudem fördert eine korrekte Trageweise die Hüftentwicklung deines Babys.
Praktischer Alltagshelfer
In herausfordernden Phasen, wenn dein Kind quengelig oder krank ist, erweist sich das Tragen als besonders hilfreich. Mit dem Kind im Tuch oder in der Tragehilfe hast du die Hände frei für andere Aufgaben – sei es die Arbeit am Laptop oder Hausarbeiten.
Tragetuch oder Tragehilfe: worauf bei der Auswahl achten?
Es lohnt sich, in eine gute Tragehilfe oder ein qualitatives Tragetuch zu investieren. Da die Anforderungen individuell variieren, ist es empfehlenswert, anfangs eine Tragehilfe auszuleihen oder preiswert anzuschaffen.
Eine professionelle Trageberatung kann dabei helfen, das passende Modell für dich und dein Kind zu finden. Wichtig ist, dass das Tragen auch für dich als Träger angenehm und rückenschonend ist. Insbesondere im Wochenbett sollte zunächst der Vater das Baby tragen, um die Mutter zu entlasten.
Vater/Partner:in und das Tragen
Oft müssen Väter/Partner:in erst dazu ermutigt werden, ihre Babys zu tragen. Es ist jedoch wichtig, dass das Baby sich nicht nur an den Körper der Mutter, sondern auch den der anderen Bezugsperson gewöhnt. Frühzeitig praktiziert, wird das Tragen durch den/die Partner:in schnell zur Normalität.
Häufige Fehler vermeiden
Beim Tragen sind zwei häufige Fehler zu vermeiden:
1. Das Baby sollte stets Bauch an Bauch getragen werden, da die Reizüberflutung beim Blick nach vorne für kleine Babys zu groß ist.
2. Zudem ist auf die korrekte Sitzposition zu achten: Die Beine sollten angehockt sein, und das Tuch oder die Tragehilfe von Kniekehle zu Kniekehle reichen.
Bei Unsicherheiten solltest du nicht zögern, eine Hebamme oder Trageberatung zu konsultieren.
Tragen im Alltag
Das Tragen erweist sich vor allem bei kurzen Erledigungen als sehr praktisch. Im Winter profitiert das Baby von der zusätzlichen Wärme unter einer Tragejacke. Selbst wenn ein Kinderwagen dabei ist, kann das Tragen eine willkommene Abwechslung sein – besonders wenn das Kind unruhig wird. Der Kinderwagen dient dann als praktischer Transportwagen für Einkäufe.
Auch wenn die meisten Kinder das Tragen genießen, gibt es vereinzelt solche, die es weniger mögen. Dennoch lohnt es sich für jede Familie, diese natürliche und praktische Transportart auszuprobieren.