Wochenbett
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Die ersten acht Wochen nach der Geburt sind eine ganz besondere Zeit:
Das Wochenbett ist eine Zeit zum Kennenlernen.
Eine Zeit zur Erholung.
Eine Zeit zum Verarbeiten.
Eine Zeit zum Nähren und Genährt-Werden.
Eine Zeit für Entwicklung und Wachstum.
Einander Kennenlernen im Wochenbett
Das Wochenbett ist die Zeit, in der Eltern, Geschwister und Neugeborenes einander kennenlernen. Mutter und Kind haben in der Schwangerschaft und bei der Geburt Unglaubliches geleistet. Nun sollten Heilen, Ausruhen und Auftanken auf der Tagesordnung stehen und viel ungestörte Zeit, um behutsam in den neuen Lebensrhythmus zu finden und sich aufeinander einzustellen.
Hebammen begleiten Familien in dieser Phase mit regelmäßigen Hausbesuchen.
Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.
Rückbildung im Wochenbett
Der weibliche Körper verändert sich erneut. Viele körperliche Veränderungen der Schwangerschaft sind nun nicht mehr nötig, daher finden wichtige Rückbildungsprozesse statt. Hormone finden ein neues Gleichgewicht, Wunden heilen und Eindrücke von der Geburt wollen verarbeitet werden. All das braucht Zeit, Ruhe und eine behutsame Begleitung.
So beurteilen Hebammen den Verlauf der Heilung, unterstützen, wenn es nötig ist und überweisen, wenn notwendig, an einen Arzt/eine Ärztin.
Psychische Prozesse im Wochenbett
Hormonelle Umstellungen, Schlafmangel und die Herausforderung mit ganz neuen, ungewohnten Situationen umzugehen, können sich auch psychisch bemerkbar machen. Hebammen helfen dabei zwischen dem normalen „Baby Blues“ und einer Wochenbettdepression, die 15 bis 20 Prozent aller jungen Mütter erleben, zu unterscheiden und verweisen – wenn nötig – auf kompetente Beratungsstellen und Therapeuten.
Mehr Informationen zu möglichen Symptomen und Ursachen einer Postpartalen Depression (PPD, Wochenbettdepression) und darüber, was Betroffene tun können, finden Sie hier auf unserer Webseite: Baby Blues und Wochenbettdepression.
Stillen
So natürlich Stillen auch ist, so braucht es doch oft einige Übung und Geduld, bis Mama und Baby echte Stillprofis sind. Gerade in den ersten Tagen ist es ganz normal, viele Fragen zu haben und die eine oder andere Hilfestellung zu brauchen – die Hebamme kommt nach Hause und unterstützt vor Ort die Entwicklung einer gelungenen Stillbeziehung.
Kindliche Entwicklung
Auch der Körper des Neugeborenen passt sich schrittweise immer perfekter an die Herausforderungen des Lebens außerhalb von Mamas Bauch an. Jeden Tag lernt das Baby neue Dinge – wie spannend!
Bei Hausbesuchen hat eine Hebamme die Aufgabe, die Anpassungs- und Heilungsprozesse, sowie die Entwicklung des Babys zu beurteilen und die Eltern im Umgang mit dem Neugeborenen und bei allen Fragen zu unterstützen. Sie untersucht das Neugeborene auch genau, kontrolliert Gewicht und Temperatur, Verdauung, Heilung des Nabels und vieles mehr. Außerdem verabreicht sie, wenn nötig Prophylaxen, wie Vitamin K-Tropfen und führt empfohlene Screenings durch (beispielsweise die Blutabnahme für den PKU-Test zur Feststellung verschiedener Stoffwechselerkrankungen).
Hebammen - die perfekten Begleiterinnen durchs Wochenbett
Vieles ist im Wochenbett ganz neu und noch nicht aufeinander eingespielt. Wenig Wunder, dass täglich neue Fragen auftauchen können und geklärt werden wollen. Da tut es gut, wenn es nach der Geburt zuhause professionelle Unterstützung gibt – durch die Hausbesuche der Hebamme.
…für Mutter und Kind:
Hebammen gehen mit ihrem Modell der Hausbesuche im Wochenbett perfekt auf die Bedürfnisse von frisch entbundenen Frauen und neugeborenen Kindern ein. Einfach zu Hause bleiben zu können und dennoch betreut und beraten zu werden, ist jetzt genau das Richtige.
…damit klar ist, was normal ist
Eine wichtige Aufgabe jedes Wochenbett-Besuchs ist die Untersuchung von Mutter und Kind, um sicherzustellen, dass bei der Mutter und dem Neugeborenen alle Veränderungen so verlaufen, wie sie sollen. Durch das Wissen um mögliche Komplikationen kann die Hebamme therapiebedürftige Entwicklungen von normalen Veränderungen unterscheiden und wenn nötig, an die entsprechenden Fachpersonen weiterverweisen.
… damit alles läuft, wie es soll
Viele Komplikationen lassen sich durch das Erkennen früher Anzeichen und entsprechende Gegenmaßnahmen vermeiden. Solch vorbeugende Maßnahmen sind wesentlicher Bestandteil der Wochenbettbetreuung durch Hebammen.
…für Väter & Partner*innen:
Hebammen sind in den ersten Wochen auch Ansprechpersonen für Väter & Partner*innen. Der Umgang und das Leben mit einem Neugeborenen geben oft Anlass zu Fragen: Wie trage ich das Baby am besten? Warum schlafen die meisten Neugeborenen nicht durch? Wieso reagiert meine Frau plötzlich so emotional seit der Geburt? Auch da ist der Wochenbettbesuch eine gute Gelegenheit, professionelle Antworten zu erhalten.
Was macht die Hebamme bei einer Wochenbett-Visite?
- Still – und Ernährungsberatung
- Gedeih – und Gewichtskontrollen des Neugeborenen
- Nabelpflege
- Kontrolle der Haut, Beobachtung auf Anzeichen einer Neugeborenengelbsucht
- Durchführung von Prophylaxen (u. a. Vitamin K)
- Blutabnahme für Stoffwechselscreening (PKU – Test)
- Anleitung bei der Säuglingspflege
- Kontrolle der Ausscheidung
- Kontrolle der Rückbildungsprozesse
- Kontrolle von Geburtsverletzungen, Nahtentfernung (falls nötig)
- Anleitung zu Rückbildung und Schonung/Stärkung des Beckenbodens
- u.v.m.
Was ist was?
Sind Sie schon Wochenbett-Vokabel-Profi oder brauchen Sie noch einen Dolmetscher?
1) Wochenfluss
2) Milcheinschuss
3) Kindspech
4) Ziegelmehlsediment
5) Rektusdiastase
a) erster Stuhl des Babys, sehr dunkel und klebrig
b) Auseinander-Stehen der geraden Bauchmuskeln
c) harmlose rötliche Sedimente im Urin
d) Schwellung der Brust bei zunehmender Milchproduktion in den ersten Tagen nach der Geburt
e) Blutung, später Ausfluss als Folge der Wundheilung in der Gebärmutter
Richtige Antworten:
1e, 2d, 3a, 4c, 5b